Immer noch Impfskeptiker im Unternehmen? Wir helfen gerne weiter und hebeln die größten Corona Impf-Mythen aus.
Denn wir sind absolute Unterstützer der Corona-Impfungen. Bei COVID-19 haben Ungeimpfte im Vergleich zu Geimpften ein 20-mal höheres Sterberisiko, berichtet das Texas Department of State Health Services (DSHS). Jeder, der noch nicht geimpft ist, sollte sich spätestens jetzt um einen Impftermin bemühen. Für weitere Informationen zu den Impfungen (abgesehen von Corona Impf-Mythen) lesen Sie auch unser Corona-Impf-FAQ hier auf dem Blog.
Hinweis: Wir sind sehr bemüht, unsere Blogposts allzeit auf Stand zu halten. Dennoch kann es bei den momentan so rasanten Änderungen vorkommen, dass einzelne Details veraltet sind. Wir bitten hierbei um Nachsicht und helfen bei Unsicherheit gern sofort telefonisch oder per E-Mail weiter. Vielen Dank!
Mythos: Die Corona-Impfstoffe könnten bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen.
Falsch. Es gibt Ähnlichkeiten zwischen dem Spike-Protein des Coronavirus, mit dem der Erreger an der menschlichen Zelle andockt und einem körpereigenen Protein namens Synctin-1. Dieses sorgt bei gebärfähigen Frauen für die Bildung der Plazenta, die für die Versorgung des Fötus verantwortlich ist. Man behauptet nun, dass wenn der Körper nach einer Impfung eine Immunabwehr gegen das Corona-Spike-Protein entwickelt, sich diese Reaktion auch auf das Syncytin-1 auswirkt und den Aufbau der Plazenta beeinflusst.
Wissenschaftler, wie die Leiterin der Forschungsgruppe für Biochemie und Bioorganische Chemie an der Universität Leipzig, Professorin Dr. Anette Beck-Sickinger, erklären allerdings, „dass es keine besondere Ähnlichkeit zwischen den Proteinen gibt und eine Kreuzreaktion des Impfstoffs im Grunde unmöglich ist“ (Für die vollständige Quelle klicken Sie hier). Selbst wenn beide Proteine Ähnlichkeiten aufweisen würden, könnte man daraus nicht diese Schlussfolgerung ziehen. Wenn diese Reaktion so entstehen würde, dann hätte bereits die Corona-Infektion bei Schwangeren Auswirkungen zeigen müssen. Es wurden allerdings keine erhöhten Zahlen an Fehlgeburten oder Komplikationen festgestellt.
Mythos: Eine mRNA-Impfung kann zu Genveränderungen führen.
Falsch. Impfstoffe, wie zum Beispiel gegen die Grippe, beinhalten meist abgetötete oder geschwächte Viren oder Teile davon. Die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna enthalten dagegen mRNA (messenger-Ribonukleinsäure). Somit wird quasi nur die Bauanleitung für das Virus geimpft, die mRNA. Auf Basis dieser bilden Körperzellen das Spike-Protein selbstständig. Gegen dieses entwickelt das Immunsystem dann eine Antwort und sobald es in Kontakt mit dem Coronavirus kommt, erkennt es diese Struktur wieder und kann das Virus bekämpfen.
Die mRNA kann allerdings nicht in unsere menschliche DNA eingebaut werden, das verhindert schon die chemische Struktur beider. Außerdem kann die mRNA keine Zellkerne erreichen, in denen die DNA, also unser Erbgut, zu finden ist. Für weitere Infos klicken Sie hier.
Mythos: Bei den Testläufen sind sechs Menschen am BioNTech/Pfizer-Impfstoff gestorben.
Falsch. 43.448 Menschen nahmen an der Phase-II-Studie von BioNTech und dem US-Partner Pfizer teil. Sechs Menschen starben im Studienzeitraum zwischen Ende April und Mitte November 2020 – allerdings nicht an der Impfung. Diese Todesfälle sind in der Altersgruppe, in denen sie auftraten, nicht außerhalb der normalen Sterberate. Bei einigen Probanden war schon vor der Impfung eine Palliativbehandlung eingeleitet worden. Vier der Toten waren in der Placebo Gruppe, die überhaupt keinen Impfstoff erhalten haben. Sie sind an alterstypischen Krankheiten wie einem Infarkt oder Schlaganfall verstorben.
Es war abzusehen, dass einige Geimpfte in einem gewissen Zeitraum nach der Impfung versterben, da zunächst die ältere Bevölkerung geimpft wurde und da die natürliche Sterberate höher ist. Für weitere Infos klicken Sie hier.
Mythos: Die schnelle Zulassung und die Neuartigkeit des mRNA-Impfstoffs macht das Präparat unsicher.
Falsch. In Deutschland gab es, anders als in zum Beispiel Großbritannien oder den USA, keine Notfallzulassung. In Europa wird die sogenannte bedingte Marktzulassung angewendet. Bei dieser wird umfassender geprüft und die Hersteller tragen mehr Verantwortung für das Medikament. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wurde allerdings das Zulassungsverfahren beschleunigt, in dem ein Rolling-Review-Verfahren angewendet wurde. Das bedeutet, Arzneimittelhersteller konnten schon vor Beendigung der Zulassung Berichte über Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit einreichen. Es wurden also frühzeitiger andere Erkenntnisse geprüft, nicht erst ganz am Schluss der Impfstoffentwicklung.
Dadurch wird das Verfahren zwar schneller, aber nicht unsicherer. Die Prüfung der Impfung wurde dadurch inhaltlich nicht verändert. Mehr Informationen zum Zulassungsverfahren finden Sie auf der Website des Paul-Ehrlich-Instituts.
Mythos: Der Impfstoff ist wirkungslos, weil sich Menschen trotzdem anstecken können.
Falsch, denn: Wer geimpft ist, hat eine wesentlich niedrigere Wahrscheinlichkeit, andere anzustecken, im Vergleich mit Ungeimpften. Das ist also kein Argument, um von einer Wirkungslosigkeit der Impfstoffe zu sprechen. Außerdem: Wer geimpft ist, hat eine viel kleinere Wahrscheinlichkeit, einen schweren Corona-Verlauf zu erleben. Vollständig geimpft unter den hospitalisierten Covid-Erkrankten in Kalenderwoche 40 – 43 waren bei den 12 -17-Jährigen 3,4 Prozent, bei den 18 – 50-Jährigen 20,9 Prozent und bei den über 60-Jährigen 44,9 Prozent.
Die Gründe, warum eine Ansteckung dennoch passieren kann, sind vielfältig. Es kann passieren, dass der Körper nach der Impfung keine Abwehr gegen das Virus entwickelt. Dies ist allerdings sehr selten und kann auch bei anderen Impfstoffen auftreten. Außerdem müssen unbedingt beide Impfungen abgewartet werden, bevor ein vollständiger Schutz besteht.
Mythos: Langzeitfolgen des Impfstoffs sind noch unklar.
Richtig, aber: In der Regel zeigen sich langfristige Nebenwirkungen nach acht Wochen, schwere Impfschäden treten zeitnah auf. Nach acht Wochen hat sich der Impfstoff im Körper bereits abgebaut, daher können Prozesse im Körper danach nicht mehr der Impfung zugeordnet werden.
Nachdem jetzt fast ein Jahr lang geimpft wurde, lassen sich die Zahlen durchaus sehen. In Deutschland überwacht das Paul-Ehrlich-Institut die Sicherheit von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln. Dazu sammelt und bewertet die Abteilung Arzneimittelsicherheit Meldungen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen und ergreift ggf. Maßnahmen. Im neusten Sicherheitsbericht aus dem Oktober 2021 finden sich zu den Langzeitfolgen und Nebenwirkungen interessante Daten. 82.341.579 Impfungen mit Comirnaty wurden vom 27.12.2020 bis zum 30.09.2021 verimpft. Dabei wurden 94.281 Verdachtsfälle wurden zur Impfung mit Comirnaty gemeldet. Das sind 0,11 % der geimpften, wobei diese Fälle nicht einmal bestätigt sind.
Damit mögliche Folgen der Impfung schnell erkannt werden, führt die Europäische Arzneimittelagentur EMA seit Sommer 2020 europaweite Beobachtungsstudien durch. Sehr seltene Nebenwirkungen zeigen sich oft erst, wenn sehr viele Menschen geimpft wurden. Daher sind eine kontinuierliche Beobachtung und Aufmerksamkeit richtig und wichtig. Hier der aktuelle Sicherheitsbericht der EMA zur Covid-19 Impfung.
Mythos: Je älter der Mensch, desto geringer die Wirkung des Impfstoffs.
Stimmt teilweise. Das Immunsystem verändert sich mit zunehmendem Alter. Es arbeitet weniger effektiv. T-Zellen, die bei den Aufgaben des Immunsystems eine wichtige Rolle spielen, werden in einem Organ (dem Thymus) oberhalb des Herzens gebildet. Dieses Organ wird im Laufe des Lebens immer inaktiver. Somit nehmen auch die T-Zellen, also Abwehrzellen ab. Das Immunsystem kann nicht mehr so effektiv arbeiten.
Dies könnte der Grund sein, weshalb das Immunsystem älterer Menschen den Impfstoff nicht mehr so gut verarbeiten kann. Trotzdem sollten ältere Menschen sich Impfen lassen, da sie dadurch natürlich auch anfälliger gegenüber Infektionskrankheiten werden. In der Zulassungsstudie des Moderna-Impfstoffs wurden die Wirksamkeiten der Altersgruppen speziell untersucht und die Wirksamkeit sank bei über 65-jährigen tatsächlich ab. Deshalb wird derzeit vor allen Dingen der Biontech-Impfstoff an über 65-jährige verimpft, da bei diesem Impfstoff eine hohe Wirksamkeit auch im hohen Alter besteht.
Mythos: Die Impfungen können gravierende Allergien auslösen.
Extrem unwahrscheinlich. Wir gehen im Gegenteil davon aus, dass die Corona-Impfung auch bei Allergikern angewendet werden kann. In Großbritannien gab es tatsächlich am ersten Tag der Impfung zwei schwerere allergische Reaktionen. Allerdings hat sich dann aber herausgestellt, dass beide Personen starke Allergiker waren, die nicht hätten geimpft werden dürfen. Auch Meldungen aus den USA haben manche verunsichert: 0,6 Prozent der in Studien Geimpften haben allergisch reagiert. In einer Impfung sind zehn Inhaltsstoffe enthalten, einer davon die mRNA. Von den anderen neun kann nur auf einen allergisch reagiert werden. Für weitere Infos klicken Sie hier.
Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr gering. Klar ist: Impfstoffe haben – wie jedes Medikament – Nebenwirkungen. Nur: Die Wahrscheinlichkeit dafür, deutliche Nebenwirkungen zu verspüren, ist verschwindend gering im Vergleich dazu, schwer an Covid-19 zu erkranken. Oder anders: Eine Impfung nützt sehr viel mehr, als sie schadet.
Mythos: Wenn das Virus mutiert, ist der Impfstoff wirkungslos.
Eventuell, generell gilt aber: Dass Viren mutieren ist völlig normal. Eine COVID-19-Impfung schützt Jugendliche und Erwachsene auch vor der Delta-Variante. So senkt die BioNTech -Vakzine das Risiko einer Infektion mit Delta-Variante bei Jugendlichen um 90 Prozent. Zudem schützt sie zu 93 Prozent vor einer symptomatischen Erkrankung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern und Forscherinnen aus Boston und Tel Aviv. Sie hatten Daten von 94.354 zweifach geimpften Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren mit der gleichen Zahl von ungeimpften Jugendlichen verglichen.
In einer weiteren Studie wurde während der aktuellen Delta-Welle auch bei Erwachsenen ein effektiver Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod nachgewiesen. In der Studie wurden unter 1.563.818 Einwohnern in Schottland zwischen April und September 2021 insgesamt 114.706 Infektionen mittels PCR-Test festgestellt, 201 Personen starben an COVID-19. Forscherinnen und Forscher der Universität Edinburgh ermittelten für die Gruppe der 60-Jährigen und älter eine Schutzwirkung vor dem Tod von 87 Prozent bei einer Impfung mit BioNTech. In der Altersgruppe 40 bis 59 Jahren lag die Schutzwirkung vor einer tödlichen Erkrankung nach einer Impfung mit BioNTech bei 95 Prozent. Unter den 16- bis 39-Jährigen hatte es unter den Geimpften keinen Todesfall gegeben, bei den Ungeimpften 17 Todesfälle.
Mythos: Die Booster- Impfung ist nicht notwendig
Falsch, denn: Eine Auffrischungsimpfung mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff erhöht den Impfschutz gegen COVID-19, der nach der zweiten Dosis erreicht wurde und im Laufe der Zeit abnimmt, deutlich. In einer Phase-III-Studie mit mehr als 10.000 Personen ab 16 Jahren stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Booster-Impfung eine relative Impfstoffwirksamkeit von 95,6 Prozent fest, verglichen mit den Teilnehmern, die keine Auffrischungsimpfung erhalten hatten. Während des Studienzeitraums wurden in der Gruppe mit Auffrischungsimpfung 5 COVID-19-Fälle registriert, in der Gruppe ohne Auffrischungsimpfung 109 Fälle.
Weitere Informationen zu den Corona Impf-Mythen
Falls Sie oder Ihre Angestellten noch nicht von der Sicherheit der Impfstoffe überzeugt sind, verweisen wir Sie gerne auf diese Informationsseite der Bundesregierung. Sind sie bereits geimpft, steht nun nach der Empfehlung der STIKO die erste Auffrischungsimpfung an. Vereinbaren Sie jetzt hier Ihre Impftermine für die Auffrischungsimpfung. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen natürlich jederzeit gern zur Verfügung- kontaktieren Sie uns!
Dieser Blogpost wurde verfasst von Marlene A. Magerl und Laura Fischer.